Nicole sagte mir, sie hätte uns zwei Karten für ‚Wir Sind Helden‘ in Karlsruhe gekauft. „Hmm, kenne ich nicht, aber abwarten.“
Am Samstagabend war es dann soweit: ‚Wir sind Helden‘ in der Festhalle Karlsruhe-Durlach. Vorgruppe ‚Eaten By Sheiks‘. Nicole hatte einen interessanten Vergleich zu Vorgruppen: „Wenn ich einen schönen Pullover kaufen möchte krieg ich den doch auch sofort und muss nicht erst ein hässliches T-Shirt anziehen.“
Ok.
‚Wir sind Helden‘ machen ordentlichen, handgemachten, hörenswerten, deutschen Rock/Pop. Nicht mehr nicht weniger. Das Frontmädchen gibt sich „crazy“, hey, wenn eine ordentlich durchgeknallt ist, dann Björk, also üben, üben, üben…
Interessant war vor allem das Publikum, das Karlsruher Architekturstudentenpärchen. Er hat die Haare halblang etwas verstrubelt in Gesicht gekämmt, trägt eine kurze Trainingsjacke bis oben zum Hals geschlossen dazu einen Parka. Sie ein Winterjäckchen im 70er Look oder wahlweise eine schwarze Lederjacke ebenfalls im 70er Look. Ein knappes T-Shirt und Hüftjeans mit Nietengürtel. Beide Turnschuhe im Retrostyle. Ein Karlsruher Architekturstudentenpärchen ist nur echt mit Taschen der Marke ‚Freitag‘, also aufpassen. Was ein Einheitsbrei, getoppt werden die beiden nur vom Bankkaufmann, der für die zwei Konzerte im Jahr sein frischgewaschenes, gebügeltes ‚Ramones‘ T-Shirt anzieht.
Das letzte Lied ist vorbei.
„Zugabe ?“
„Och nö, lass uns lieber ne frühe Straßenbahn erwischen, die noch nicht so voll ist“
„Ok.“
Am 2.10. war ich auf dem Konzert der ‚Funkbrüder‘. Sie haben mich ein bisschen an ‚Tab Two‘ erinnert, aber trotzdem anderst. Wer mal die Gelegenheit hat, Markus Kössler und Sebastian Studnitzky live zu erleben, sollte dies tun. Die beiden arbeiteten bisher mit solchen Größen wie den Fantastischen 4, Helmut Hattler, Thomas D., und Joy Denalane.
Eingruppieren würde ich die Musik als poppigen Elektrojazz.